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Euro 2004 - Lissabon (2)
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Euro 2004 in Portugal
Ein langes Wochenende in Lissabon (2):

Am Tag des Spiels

Zurück zum Teil 1

Am 13.06. machte ein morgendlicher Blick auf den Rossio klar: Heute spielt England! Die Anzahl der Fahnen hatte sich vervielfacht.

Bei uns ging es zunächst wieder auf Sightseeing Tour. Mit dem Taxi (ja, in Portugal kann man sich Taxifahren wirklich noch leisten) ging es für 3,50 Euro hinauf zur Burg, dem Castelo de São Jorge, daß der Taxifahrer angesichts unserer England-Trikots grinsend als St. Georges' Castle bezeichnete. Übrigens kommt man in Portugal hervorragend mit Englisch über die Runden, da sehr viele Leute Englisch als Fremdsprache beherrschen. Und wo doch mal die Vokabeln fehlen, klappt es mit Händen und Füßen und einem Lächeln.


Blick vom Castelo


Seit der Römerzeit eine Burganlage

Angesichts der schweißtreibenden Temperaturen verzichteten
wir auf den Bergab-Bummel durch die Alfama, sondern zogen
per Taxi und Metro zum Colombo, einer (klimatisierten!) Mall
direkt neben dem Estádio da Luz, um eine Riesentüte mit T-Shirts
und anderen Euro-Souveniren zu füllen.
Am Stadion war außer 2 Franzosen samt Hund noch nichts los,
so daß wir unsere Einkäufe 2 Stunden später Richtung Hotel
schafften.

In der Innenstadt ging - im positiven Sinne - die Post ab: Die Kehlen wurden geölt und lautstark stimmten sich Tausende Supporter aufs Spiel ein. Wenn 3-4 Mann anstimmen und keine 10 Sekunden später durch sämtliche Gassen der Altstadt "Enge-land, Enge-land, Enge-land..." dröhnt, saust einem trotz mehr als 30 Grad Celsius eine Gänsehaut den Rücken herunter - einfach nur geil!

Auf dem Rossio wurde beim Feiern die Straße immer schmaler - links die Massen auf dem Platz, rechts faßte der Bürgersteig schon lange nicht mehr die Leute. Zwischen die Engländer hatten sich auch paar Franzosen gemischt, alles ging jedoch nett und friedlich zu, man respektierte sich gegenseitig. Jedes beflaggte Auto - egal ob mit St. George's Flag, Trikolore oder Grün-Rot - wurde stürmisch gefeiert. Ein paar Polizisten versuchten zwar unverdrossen, die Straße freizuhalten, waren aber nicht sonderlich erfolgreich.

Als die Fahrbahnbreite weniger als zwei Meter betrug, setzte sich Verstärkung (es waren nicht mehr als 10 Uniformierte) mit Schwert Stock und Schild in Bewegung, um die Durchfahrt zu verbreitern. Sie verhielten sich aber wirklich zurückhaltend, mehr wie der erhobene Zeigefinger anstatt wie die geballte Faust. Ihre Präsenz war ausreichend, denn brav gaben alle vor den Polizisten die Straße wieder frei...

..., um im Rücken der Ordnungsmacht wieder die Straße zu besetzen:

Fortsetzung ...

Alle Fotos: Uwe Kaiser (C) 2004

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