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01.06.2007,
Wembley-Stadion:
England
is coming home:
England -
Brasilien 1:1 (0:0)
Sofort mit Beginn des Vorverkaufs
sicherte ich mir die Tickets für das erste Abendspiel im neuen Wembley-Stadion
und nach dem erfolgreichen Saisonabschluss des FCC flog ich mit Marc
nach
mehr als 4 Jahren überhaupt wieder einmal und
nach mehr als 8 Jahren wegen eines
Länderspiels nach London. Flug (88 € für beide bei Ryanair) und Hotel (Arriva
Hotel, 65 GBP) gab es problemlos im WWW.
Außer Fußball wollten wir endlich mal wieder einen Blick in richtige Sportläden
werfen und unsere Garderobe etwas erneuern.
Sofort nach unserer Ankunft ging es zu "Lillywhites" am Picadilly Circus, da
Marc inzwischen aus allen England-Trikots herausgewachsen war und unbedingt eine
Grundgarderobe für den Abend benötigte. Dann ab ins Hotel und noch anderthalb
Stunden Schlaf tanken, schließlich waren wir früh um 4 aufgestanden. Das
"Arriva" ist eigentlich wie die meisten Londoner Hotels dieser Preisklasse: eng,
aber sauber, eigentlich überteuert, aber für Londoner Verhältnisse akzeptabel.
Einziges Manko: man sollte im "Arriva" unbedingt darauf achten, ein Zimmer auf
der Rückseite zu bekommen. Wir hatten das Fenster zur Straße und der Verkehr
ging akustisch direkt durchs Bett... |
Hotel "Arriva", 5 Minuten zu Fuß
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... vom Bahnhof King's Cross entfernt |
Um halb 5 starteten wir zum
Stadion, das von King's Cross ohne Umsteigen zu erreichen ist. |
Blick von der U-Bahn-Station
Erste Aktion: Unsere reservierten Tickets am
Ticket Office
abholen.
Dann drehten wir eine Runde ums Stadion. Vom
Olympic
Way stößt man direkt auf eine Bobby-Moore-Statue.
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Immer ein beliebtes Fotomotiv: Die Polizei |
Ringsum das Stadion viele Baustellen |
Bemerkenswert war, dass bei diesem Spiel mit
90.000 Zuschauern weniger Polizei anwesend war, als bei einem
durchschnittlichen Zweitligaspiel des FCC. Und: Kein Polizist läuft als
"Schildkröte" verkleidet herum, alle in normaler Uniform, nett,
freundlich, keine verbissenen Gesichter, keine Provokationen.
Im Vergleich zu unserem letzten Besuch im Wembley-Stadion spielte auch das
Wetter mit und wir hatten herrlichen Sonnenschein und Temperaturen
deutlich über 20°C. |
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Das Stadion mit seinem Bogen (die größte
freitragende
Dachkonstruktion der Welt) ist schon vom äußeren Anblick
ein phantastischer Bau. |
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Eine Stunde vorm Anpfiff gingen wir rein. Die
Kontrolle
beschränkte sich auf einen kurzen Blick in die Plastetüte,
in der sich das Programm befand. Bis unters Dach fuhr
man mit der Rolltreppe. Und das Bier bekam man dank
automatischer Befüllung der Becher innerhalb von einer
Minute.'
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Und dann gehst du rein und bleibst fassungslos
stehen: Wahnsinn! Der Anblick haut einen um. Vergiss da Luz, Atatürk,
Bernabéu und was du sonst alles kennst, selbst Old Trafford verblasst - das
New Wembley ist das schönste und beeindruckendste Stadion, in dem ich bisher
war!!! |
Das erste A-Länderspiel (gleichzeitig das
erste Flutlichtspiel) im neuen Wembley-Stadion war auch die Rückkehr eines
scheinbar schon verlorenen Sohnes: Beckham stand nach fast einem Jahr wieder
im Aufgebot und wurde mit einem Beifallsorkan schon bei der Ansage der
Aufstellung begrüßt.
Als die beiden Teams einliefen, wusste jeder diesen Moment - es war das
erste A-Länderspiel seit jenem 7. Oktober 2000 - das man einem besonderen
Moment der Fußballgeschichte beiwohnte: Englands Nationalteam war wieder zu
Hause! Und die Stimmung dementsprechend... |
Vorm Anpfiff gab es eine Gedenkminute für den
Ende April verstorbenen Alan Ball, der 1966 im WM-Finale für England den
Titel holte und die Flanke zu 3:2 gab. Auf beiden Videotafeln wurden Szenen
aus seiner Karriere und natürlich vom 66er Finale eingespielt und - im
Gegensatz zum sonst üblichen Schweigen - gab es durchgehend frenetischen
Applaus, den Ball auch im Fußballhimmel nicht überhören konnte. Gänsehaut
der besonderen Art inklusive. |
Beckhams Freistoß geht knapp vorbei
Beckham wurde bei seiner Auswechslung mit
viel Beifall, da er einer der besten war und
endlich wieder Kreativität im Mittelfeld sichtbar
war. |
Bis kurz vor Schluss eine verdiente Führung (Terry
per
Kopf in der 66. min), aber England ließ FCC-typisch in der
Nachspielzeit noch den für Brasilien etwas
schmeichelhaften
Ausgleich zu. |
Unverändert zum alten Stadion: Stau auf dem Weg zu
U-Bahn-Station
CU, Wembley, wir kommen garantiert wieder!
Am nächsten Morgen - der Verkehrslärm weckte
uns rechtzeitig - vertrieben wir uns die Zeit abwechselnd mit touristischen
Attraktionen und Sportläden (JJB,
"Soccer Scene" Carnaby Street,
"Lillywhites"). |
Am Tower fuhr die ehrenwerte königliche Artillerie
auf, um Punkt
13 Uhr unsere Anwesenheit durch Salutschießen zu würdigen.
Alle Fotos: Uwe Kaiser (C)
2007
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